Frevel oder Jahrhundert-Projekt?
Auf dem Pfaffenboden teilt sich das Gebiet nicht nur in eine Ternberger und Mollner Seite. Auf gut 1000 Meter Seehöhe scheiden sich...
...wegen des Kalkabbaus auch die Geister. Grüne und Umweltplattform sprechen von einem „Naturfrevel in der Nationalparkregion“. Betreiber Kurt Bernegger sieht die Angelegenheit - naturgemäß - anders, er sagt: „Das ist ein Jahrhundertprojekt. Es wurde alles mit privaten und öffentlichen Interessensvertretern abgestimmt.“ Durch den Gaisberg baute er in den vergangenen drei Jahren eine schnurgerade Tunnelröhre. Im so genannten Trichterabbau wird in den nächsten 90 Jahren reiner Kalk gewonnen.
Lokalaugenschein am 25. September
„Es fährt dafür kein Muldenkipper. Das Material wird auf einem Förderband ins Werk in der Gradau transportiert“, erklärt Bernegger. Die Bänder erzeugen gleichzeitig den nötigen Strom. „Wir haben damit die Latte in punkto Umweltschutz sogar hoch gelegt“, so der Firmen-Chef.
Die Bezirkssprecherin der Grünen, Sabine Schardax, kritisiert: „Ein Steinbruch hat inmitten dieser vormals intakten Landschaft nichts verloren. Die Unternehmen nutzen das völlig überholte Berggesetz aus. Es ist ein Zeichen von Respektlosigkeit gegenüber der Natur.“ Josef Großteßner-Hain von der Umweltplattform Ennstal wettert: „Die Bewerbung des ‚Tals der Feitelmacher‘ als ruhige Wanderregion wird unmöglich.“
Kurt Bernegger lädt am Samstag, 25. September, von 9 bis 18 Uhr alle Interessierten zum Lokalaugenschein auf den Pfaffenboden ein.