Thüringer Dachschiefer Bergbau:
Der Thüringer Hohlbau
Vorweg: Anfragen wo sich die Grube genau befindet werden nicht
beantwortet. Grund hierfür ist, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit
lernt. Leider hat nach vorangegangen Publikationen hier auf der Page in diversen
Objekten schlagartig ein Massentourismus eingesetzt. Anrufe wo das genau das
Mundloch wäre erhielt ich und so ziemlich alles, was an Technik in der
Grube da war wurde demontiert und in alle Himmelsrichtung verschleppt. Dies
ist nicht akzeptabel und es tut mir zwar für die ehrlichen und anständigen
Befahrer leid, aber damit ist jetzt Schluss.
Also: die Grube befindet sich in Thüringen. Im Schiefergebirge. Viel Spaß beim
suchen.
In aller Kürze:
Die Thüringer Hohlbaue sind die größten offenen Hohlräume die man im Schieferbergbau sehen kann, es gibt im Allgemeinen im Bergbau kaum Abbaue die größer sind, wenn man den Salzbergbau mal außer Acht lässt.
Die Abbildung verdeutlicht das Abbauprinzip:
Die Hauer hängen an Ketten am liegenden Abbaustoß und bohren die
Löcher für den folgenden Abschlag. Nach dem Schießen liegt
der Schiefer auf der Sohle und wird sortiert. Zu einem werden Schieferrohplatten
gespalten, zum anderen das unbrauchbare Gestein in Förderloren gegeben
und nach Übertage auf die Halde gefahren um dort verkippt zu werden. Die
Schieferplatten kommen auf spezielle Förderwagen und werden zur Weiterverarbeitung
in die Spalthütte transportiert.
Diese Abbaue erreichen bis über 30m Höhe und ebenso
gewaltig Grundausmaße. Der Thüringer Hohlbau wurde bis ca. 1955
angewendet, danach gab es nur noch die rheinischen Abbaue, bei dem alles unbrauchbare
Gestein im Abbau verbleibt.
Alte Munitionswürste zum Schießen (Sprengen). Das Material ist selbstverständlich
nicht befüllt gewesen.
Inschrift
an einem Förderquerschlag
Thüringer Hohlbau. Mittlere Förderstrecke. Gesamthöhe ca. 25m
Thüringer Hohlbau
Thüringer Hohlbau. Blick auf einen stehengelassenen Sicherheitpfeiler.
Kettenaufhängung. An diesen Ketten hingen die Hauer im Abbaustoß mit
Bohrhämmer und bohrten die Löcher für den nächsten Abschlag.
Dabei hatten sie bis zu 30m "Luft" zwischen sich und der Sohle.
Abbaukammer
Sicherheitspfeiler zwischen zwei Abbaukammern
Hinweistafel in der Richtstrecke
Untertage Flora.
Untertage Flora.
Abenteuerlicher
Fahrtenturm in die nächste Abbaukammer. Der Befahrer oben hat diese Konstruktion
nicht benutzt, sondern ist einen anderen Weg gefahren. Die Fahrung ist nicht
mehr benutzbar!
Abbau: ca. 40m lang 10-15m breit und gut 30m hoch! Achtung! Die Dimension sind
sehr schwer schätzbar, daher sind die Angaben ohne Gewähr!
Ketten am Abbaustoß: Arbeitsplatz der Bohrhauer.
Sitzholz für den Bohrhauer