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Aus Kongos Mine Shinkolobwe kam das Uran für die US-Atombomben von 1945. Offiziell ist die Förderung eingestellt. Aber tausende Bergleute graben dort weiterhin nach wertvollen Erzen, unter unmenschlichen Bedingungen

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Museum in Wettelrode bietet Erkundungstour quer durch den Berg

 

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13 Jahre nach dem Ende der Kalisalzproduktion wird im Bergwerk Sondershausen wieder gefördert. Rund 30 000 Tonnen Steinsalz sollen pro Jahr vorerst produziert werden. Ohne weiteres übertragen lassen sich derartige Aktivitäten aber auf andere Bergwerksstandorte in der Region - etwa Roßleben - nicht.


KYFFHÄUSERKREIS (sh/bau). Ziel in Sondershausen ist es, das Bergwerk neben dem Erlebnisbereich und den Versatz von industriellen Abfällen auf ein weiteres Standbein zu stellen. "Es geht wieder von unten nach oben", sagt Helmut Springer, technischer Geschäftsführer der Glückauf Sondershausen Entwicklungs- und Sicherungsgesellschaft (GSES). Nachdem am 21. Juni 1991 die Produktion von Kalisalz bei "Glückauf" in Sondershausen eingestellt wurde, drehen sich nun wieder die Förderanlagen. 80 000 Euro hat die GSES in die Aufnahme der Steinsalzproduktion investiert, jetzt kam die Genehmigung. Gefördert werden sollen in einem Feld Richtung Frauenberg Salz, das als Streusalz verwendet wird. Die Idee dazu kam ihm bei der Schaffung des Konzertsaales unter Tage. Damals war Salz herausgefräst worden, das nach einer Analyse einen Natriumchlorid-Gehalt von 99 Prozent hat. Doch eine Wettbewerbsklausel erlaubte ihm zufolge nicht, wieder gewerblich zu produzieren. Und diese Klausel gibt es jetzt nicht mehr. Die Größenordnung der Steinsalzproduktion steht natürlich in keinem Vergleich zu den früheren "Glückauf"-Zeiten: Bei Einstellung der Kaliproduktion vor 13 Jahren waren hier insgesamt 2700 Menschen tätig, davon 1050 unter Tage. Und im letzten Jahr der vollen Produktion 1989 kam eine Rohsalzförderung von 2,29 Millionen Tonnen zusammen. Ob diese Perspektive in Sondershausen auch auf das Ex-Kaliwerk in Roßleben übertragbar ist, fragte TA zunächst Bürgermeister Rainer Heuchel (SPD). Der sah sich leider außer Stande, etwas dazu zu sagen. Zu Spitzenzeiten wurden laut Bergbauingenieur Helmut Pröseler 3,6 Millionen Tonnen Rohsalz gefördert, bevor 1991 - also kurz vor Grubenschließung - nur noch 200 000 Tonnen ans Tageslicht kamen. Eine Wiederaufnahme der Produktion hält Helmut Pröseler allerdings für wenig wahrscheinlich. Die vier Schächte - in Roßleben arbeiteten zu Spitzenzeiten 2000 Leute - seien alle verfüllt und verwahrt, der technologische Aufwand einer Wiederöffnung wäre zu hoch. Wenn überhaupt, müssten Schächte neu angelegt werden. Lohnen würde sich das im Bereich Bad Bibra und Querfurter Mulde, wo 200 Millionen Tonnen Rohsalz lagern, so Pröseler.


08.11.2004

Thüringer Allgemeine

Die Erde wurde eingefroren

Der neue Bildband des Autoren-Duos Schüler und Coenen dokumentiert auch den Versuch, Braunkohle im Tiefbau zu fördern.

Rhein-Erft-Kreis - Volker Schüler und Manfred Coenen sind ein zuverlässiges Gespann. Wenn es etwas auszugraben gibt, dann finden sie es. Besonders dann, wenn es um die Geschichte der Rheinischen Braunkohle geht. Nach der Veröffentlichung ihres Bildbandes „Das Rheinische Braunkohlenrevier“ im Mai vorigen Jahres haben die beiden erneut die Archive durchforstet und die Geschichte des benachbarten Reviers an Rur und Inde ins Visier genommen. Dabei entdeckten sie ein nahezu unbekanntes Kapitel in der gut 200-jährigen Braunkohlengeschichte.

Der neue Bildband „Braunkohle an Rur und Inde“ dokumentiert anhand von 200 Bildern und knappen Texten nicht nur die Entwicklung des West-Reviers um Weisweiler, den Bau des damals mächtigen Kraftwerks an der Autobahn 4, sondern auch den ersten und einzigen Versuch, Braunkohle unter Tage abzubauen.

Schon in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts vermuteten Bergingenieure im Städtedreieck Eschweiler, Düren und Jülich nach Probebohrungen 50 Milliarden Tonnen Braunkohle in der Erde. Die Kohle lag allerdings tief, und der Abbau war damals nach Ansicht der Fachleute nur im Tiefbau möglich. 1939 gründeten verschiedene Bergwerksunternehmen, „nicht ohne politischen Druck“, wie Schüler anmerkt, die Rheinische Braunkohlentiefbaugesellschaft (RTB).

„Union 103“ hieß das Feld zwischen Morschenich und Kerpen-Buir, auf dem ab 1942 eine Doppelschachtanlage entstand. In einer Tiefe von rund 300 Metern lag ein 60 Meter mächtiges Flöz, durch das die Bergleute sich bohrten. Der Bildband zeigt bis dahin unveröffentlichte Fotos von den Förderschächten „Morschenich 1 und 2“ und dem Maschinenhaus. Die Versuchsschächte erreichten eine Teufe von fast 350 Metern. Zwischen Stollen und Förderschacht zogen mit Akkus betriebenen Elektroloks die Loren hin und her.

Eigener Grubenbahnhof

1952 lief der Betrieb noch auf vollen Touren. Nach dem Krieg war die Anlage modernisiert worden. Inzwischen sorgten Förderbänder für die Verladung vom Schacht-Ausgang auf Eisenbahnwaggons. RBT-Morschenich verfügte sogar über einen eigenen Grubenbahnhof, der an die Strecke Düren-Neuss angeschlossen war. Der Verladeplatz war übrigens nicht weit von dem Punkt entfernt, an dem heute die Kohle aus dem Tagebau Hambach abtransportiert wird.

Die Fotos zeigen auch die aufwändige Technik für den Untertagebau. Um das Deckgebirge über dem Stollen beim Aufschluss zu sichern, wurde ein Gefrierverfahren eingesetzt. Die Erde wurde eingefroren, bevor ein neuer Schacht aufgeschlossen und dann mit Streben abgestützt wurde. Dazu war eine riesige Kühlanlage mit einer unterirdischen Verteilanlage erforderlich.

Doch noch in der ersten Hälfte der 50er Jahre ging das Experiment zu Ende. Die Ingenieure hatten zwar bewiesen, dass Braunkohle auch unter Tage abgebaut werden kann. Längst aber lagen Pläne auf dem Tisch, die Kohle aus großen, offenen Gruben zu fördern. Und das mit wesentlich geringeren Kosten.

Die Geschichte, die der Bildband dokumentiert, erstreckt sich vom Aufschluss der ersten Tagebaue bei Eschweiler um 1820 bis hin zur ersten Kohleförderung im Tagebau Hambach und den damit verbundenen Veränderungen. Auch im West-Revier mussten 6000 Menschen ihre Dörfer verlassen und umsiedeln. Und der Aufschluss des Tagebaus Hambach war erstmals in der Geschichte von großen Protesten begleitet.

Fesselnd sind nicht nur die Fotos der Industrieanlagen, sondern auch die zahlreichen Aufnahmen aus dem Arbeitsalltag, aus Tagebauen, Werkstätten und Büros, die Manfred Coenen, Archivar bei RWE Power, entdeckt hat. Knappe Texte und Bilder von Betriebsausflügen und Barbara-Feiern vermitteln die eigenständige Kultur der Braunköhler im Revier. Der Bildband ist im Erfurter Sutton Verlag in der Reihe Arbeitswelten erschienen und kostet 17,90 Euro.


(KStA)

Ein neues Buch über die Gruben im Erzrevier Bensberg wurde im Bergischen Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe vorgestellt.

Bensberg - „Viele Touristen fragen danach, was es mit dem Bergbau in Bensberg auf sich hatte“, weiß Museumsleiter Wolfgang Vomm. Sie könnten sich nicht vorstellen, dass es in diesem städtischen Umfeld einst Blei- und Zinkerzgruben gab. Auch vielen Gladbachern, gerade der jüngeren Generation, ist die Vorstellung fremd. „Dabei wurde die Entwicklung der Stadt ganz wesentlich vom Bergbau mitgeprägt.“

Ein neues Buch, herausgegeben vom Förderverein des Bergischen Museums für Bergbau, Handwerk und Gewerbe, will dieses Kapitel der Bensberger Geschichte stärker ins Bewusstsein bringen. Unter dem Titel „Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg“ beschreiben Gerhard Geurts, Herbert Ommer und Herbert Stahl detailliert die Entwicklung des hiesigen Bergbaus. Schwerpunkt ist seine Blütezeit und der daraus resultierende Aufschwung Bensbergs, das zwischen 1853 und 1871 von 6057 auf 9308 Einwohner wuchs. Aber auch die dramatischen wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Niedergangs in den 1920er Jahren werden analysiert.

Bei der Buchvorstellung im Museum, bei der neben Vomm auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach und der Fördervereinsvorsitzende Walther Schiebel den Einsatz der Autoren lobten, berichteten die Heimatforscher über ihre Arbeit. Vier Jahre lang haben sie Fakten und Fotos, Zeichnungen und Zeitzeugenberichte zusammengetragen und ausgewertet. „Die Recherchen waren oft sehr mühsam“, berichtete Geurts. So mussten sie zahlreiche Archive durchforsten, das Gelände begehen und alte Dokumente studieren. Ommer sagte: „Die Arbeit hatte zum Teil kriminalistischen Charakter.“

Trotz der schwierigen Kleinarbeit verzichten die Autoren auf ein Honorar. Der Erlös aus dem Verkauf des Buches, das von der Paffrather Raiffeisen Bank und Oevermann Networks gesponsert wurde, soll der Bergbau-Abteilung des Museums zugute kommen. Begründet ist so viel Engagement mit teils sehr persönlichen Motiven. „Ich bin auf der Grube Weiß aufgewachsen“, sagt Herbert Stahl, der in dem Buch seine Erlebnisse als Sohn eines ehemaligen Hauers schildert.

Der Band wendet sich sowohl an Leser mit Interesse an Heimatkunde, Wirtschafts- und Sozialgeschichte als auch an Menschen, die sich vor allem für technische und kulturhistorische Aspekte des Themas interessieren. Den Anfang macht die Geologie. So setzt das erste Kapitel bei der Entstehung des Rheinischen Schiefergebirges vor etwa 325 Millionen Jahren an. Herbert Ommer beschreibt die Entstehung der Gesteine und Gangerzlagerstätten.

Im Anschluss daran stellt Stahl verschiedene Thesen über den Ursprung des Bensberger Bergbaus vor. Am wahrscheinlichsten sei, dass er vor etwa 700 bis 1000 Jahren begonnen habe. „Der früheste schriftliche Nachweis geht auf eine Urkunde vom 23. August 1512 zurück“, schreibt Stahl.

Weit besser belegt ist die Geschichte von den 13 Gruben, deren Darstellung in dem Buch einen breiten Raum einnimmt. Detailreich werden Betrieb, Anlagen und Relikte der Grube erläutert und mit historischen Fotos und Zeichnungen bebildert. Weitere Kapitel widmen sich den Besitzverhältnissen der Gruben, der Erzaufbereitung und den Hüttenwerken. Geurts beleuchtet den Alltag der Bergleute, die nach ihrer harten, gefahrvollen Arbeit Gemeinschaft und Solidarität pflegten. Den Abschluss macht ein umfangreiches Glossar. Es klärt Fachbegriffe und macht das Buch so auch für Laien gut verständlich.

Für Geurts, Ommer und Stahl ist die Forschung noch lange nicht abgeschlossen. Ein weiteres Buch ist in Planung. „Es soll die Lagerstätten der Paffrather Kalkmulde aufarbeiten“, verrät Geurts.

Das Erbe des Erzes, Band 2: Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg , 336 Seiten, 170 Abbildungen, ISBN: 3-00-014668-7, Preis: 24 Euro. Band 1 der Reihe befasst sich mit der Grube Weiß.

(KStA)

Quelle:
Kölner Stadt-Anzeiger

Bei einem Grubenunglück in Westsibirien sind heute mindestens 13 Bergleute getötet und 23 verletzt worden. Eine Methangasexplosion soll zu dem Unglück geführt haben.

Moskau - Dem örtlichen Zivilschutz zufolge ereignete sich die Explosion in der Mine Listwjaschnaja im Gebiet Kemerowo, etwa 3000 Kilometer östlich von Moskau. Zu der Detonation sei es gekommen, als ein Team von etwa 45 Männern mit Reparaturarbeiten in dem Schacht beschäftigt war, sagte ein Regierungssprecher. Zum Zeitpunkt der Explosion hätten sich insgesamt 103 Bergleute in dem Unglücksstollen befunden. Die Rettungsarbeiten seien abgeschlossen.

Nach Angaben der Agentur Interfax war es in diesem Jahr das fünfte Grubenunglück in Russlands größtem Kohlerevier Kusbass. Wegen veralteter Anlagen und mangelnder Sicherheitsvorkehrungen gelten die russischen Bergwerke als besonders gefährlich.



Frevel oder Jahrhundert-Projekt?
Auf dem Pfaffenboden teilt sich das Gebiet nicht nur in eine Ternberger und Mollner Seite. Auf gut 1000 Meter Seehöhe scheiden sich...



...wegen des Kalkabbaus auch die Geister. Grüne und Umweltplattform sprechen von einem „Naturfrevel in der Nationalparkregion“. Betreiber Kurt Bernegger sieht die Angelegenheit - naturgemäß - anders, er sagt: „Das ist ein Jahrhundertprojekt. Es wurde alles mit privaten und öffentlichen Interessensvertretern abgestimmt.“ Durch den Gaisberg baute er in den vergangenen drei Jahren eine schnurgerade Tunnelröhre. Im so genannten Trichterabbau wird in den nächsten 90 Jahren reiner Kalk gewonnen.
Lokalaugenschein am 25. September

„Es fährt dafür kein Muldenkipper. Das Material wird auf einem Förderband ins Werk in der Gradau transportiert“, erklärt Bernegger. Die Bänder erzeugen gleichzeitig den nötigen Strom. „Wir haben damit die Latte in punkto Umweltschutz sogar hoch gelegt“, so der Firmen-Chef.

Die Bezirkssprecherin der Grünen, Sabine Schardax, kritisiert: „Ein Steinbruch hat inmitten dieser vormals intakten Landschaft nichts verloren. Die Unternehmen nutzen das völlig überholte Berggesetz aus. Es ist ein Zeichen von Respektlosigkeit gegenüber der Natur.“ Josef Großteßner-Hain von der Umweltplattform Ennstal wettert: „Die Bewerbung des ‚Tals der Feitelmacher‘ als ruhige Wanderregion wird unmöglich.“

Kurt Bernegger lädt am Samstag, 25. September, von 9 bis 18 Uhr alle Interessierten zum Lokalaugenschein auf den Pfaffenboden ein.



Einblicke in das harte Leben der Siegerländer Bergarbeiter

Wilnsdorf. (sk) Das Eisen hat die Wirtschaft des Siegerlandes seit der Früh-La-Tène-Zeit maßgeblich beeinflusst, die Landschaft geformt, das Wesen der hier lebenden Menschen bis in die Neuzeit geprägt. Bergbau, Forstwirtschaft und Köhlerei lieferten den Rohstoff, der für die industrielle Verhüttung von Eisen und Stahl im Siegerland nötig waren.


Die im Siegener Leimbachtal gelegene ehemalige Eisenerz-Grube Ameise hatte im Jahr 1931 eine Belegschaft von 280 Mann, die jährlich 70 000 Tonnen Erz aus den 850 Meter tiefen Tagesschacht förderte. Die Gesamtteufe betrug 990 Meter. Die Grube Ameise war seit 1915 im Besitz der Rheinischen Stahlwerke und erhielt damals eine Seilbahn, um das gewonnene Erz zur Eisen-Verladestation in der Siegener Eintracht zu transportieren. Dies geschah mittels Hängeloren, die über das Leimbachtal und den Rosterberg bis zur Eintracht im Siegtal geführt wurden. Der karge Boden des Siegerlandes konnte seine Bewohner von jeher nicht ernähren. So bot, wie andere Erz-Gewinnungsstätten im Siegerland auch, die Grube Ameise - im Volksmund "Ämes" genannt - ein halbes Jahrhundert lang, also bis zu ihrer Schließung im Jahr 1958, den Menschen aus Eisern, Obersdorf, dem Weißtal, der Dillkreis-Gemeinde und den Siegenern Lohn und Brot.

Das am Freitag eröffnete Bergwerksmuseum auf dem Grimberg in Niederdielfen gibt dazu bemerkenswerte Einblicke in das Leben und Arbeiten jener Zeit. Viele Menschen aus dem Bereich der heutigen Gemeinde Wilnsdorf fanden Arbeit in der Grube Ameise. Viele mussten damals Tag für Tag auf Schusters Rappen den Weg zur Grube und nach Schichtende auch wieder nach Hause antreten.

Zehn Stunden täglich Von einer 40-Stunden-Woche konnte keine Rede sein. Zehn Stunden täglich an sechs Tagen in der Woche musste das Erz mühsam gebrochen werden. Viele kämpften dabei nicht nur mit dem harten Stein, sondern auch gegen ihren Hunger. Etliche Grubenarbeiter nahmen Speck mit, um sich daran "satt zu kauen". Ältere Siegerländer wissen davon zu berichten, dass es damals schon etwas Besonderes war, wenn man nicht im Erzbergbau, sondern in anderen Sparten sein Berufsleben begann. Letztlich war die Arbeit unter Tage mit etlichen Gefahren verbunden. Wassereinbrüche, Schachteinstürze oder auch die bei den Bergleuten gefürchtete Staublunge seien stellvertretend genannt. Noch in den 50-er Jahren gab es Todesfälle in der Grube Ameise zu beklagen. Im Schnitt ein toter Arbeiter pro Jahr. Dabei hatten sich nach dem Krieg die Arbeitsbedingungen wesentlich verbessert. Auch in der Grube Ameise wurde seit den 30-er Jahren nicht mehr trocken, sondern nass gebohrt. Mit dem positiven Effekt, dass etwa die Zahl der an einer Staublunge erkrankten Arbeiter zurückging.

Ein Fortschritt war auch, dass die Loren nicht mehr von Hand oder von Pferden gezogen werden mussten, sondern dies von nun an elektrisch betriebene Fahrzeuge erledigten.

In der Grube Ameise waren in den späten 50-er Jahren die Eisenerz-Vorkommen weitgehend ausgebeutet. Vor dem Hintergrund der nationalen Absatzkrise und dem wachsenden Konkurrenzdruck aus dem Ausland, das günstiger Erz fördern konnte, kam das Ende für die Grube Ameise nicht überraschend. Die verbliebenen Arbeitskräfte wurden in anderen Betrieben untergebracht. Der Eisenerzabbau im Siegerland wurde Mitte der 60-er Jahre endgültig eingestellt. Am 31. März 1965 wurde die letzte Grube geschlossen.

Die Gebäude und Förderanlagen der Grube Ameise zerfielen im Laufe der Jahre. Bis Mitte der 70-er Jahre wurde ein Gebäude gastronomisch genutzt. Spaziergänger oder Fußballfans, die zum nahe gelegenen Leimbachstadion unterwegs waren, legten in der Gruben-Kneipe für ein Glas Bier gerne eine kleine Rast ein. Gegen Ende der 80-er Jahre jedoch mussten die verbliebenen Ruinen der "Ameise" abgerissen werden, da erhöhte Unfallgefahr bestand. Heute erinnern lediglich ein Betonpfeiler und ein paar Haufen Schutt, zudem ein zugewachsener Gedenkstein an die Grube Ameise.
Donnerstag, 9. September 2004
19 Tote / 31 Eingeschlossene
Bergwerksunglück in der Türkei

Bei einem Großfeuer in einer Kupfermine im Norden der Türkei sind am Mittwoch 19 Bauarbeiter in einem Tunnel ums Leben gekommen. Bisher konnten nur neun Menschen gerettet werden, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu.

Weitere 31 Männer seien in einem Stollen eingeschlossen. Die Rettungskräfte haben jedoch Funkkontakt zu den Eingeschlossenen. Diese schätzten ihre Lage selbst als "sicher" ein.

Zwei Männer, die sich selbst aus dem Tunnel retten konnten, beschrieben das Feuer als sehr intensiv. Der Brand brach vermutlich nach Schweißarbeiten aus. Es gelang der Feuerwehr, die Flammen zu löschen, aber kurz darauf stürzte der Eingang des Tunnels ein.

In der Türkei sind Explosionen und Feuer in Bergwerken keine Seltenheit. In diesem Jahr sind bei Unfällen unter Tage bereits mehrere Menschen ums Leben gekommen.